"Mercedes hält jetzt doch am Verbrenner fest", heißt es. Und sofort sind sich alle vermeintlichen Experten wieder einig: Elektro ist
Mist. Wussten wir ja immer schon. Mercedes hat es jetzt begriffen und geht zum guten alten Verbrenner zurück.
Ein bisschen
Einordnung.
1) Mercedes will nicht langfristig zum Verbrenner zurück. Langfristig ist "electric only" immer noch das
Ziel.
2) Der BEV-Markt schwächelt nicht global. Er schwächelt nur in einzelnen Ländern und in Deutschland ganz extrem, weil er durch die Förderung erst
künstlich gepusht und dann künstlich gebremst wurde.
3) Nicht alle Autobauer stehen elektrisch schlecht da. BMW, Tesla, Kia-Hyundai und diverse chinesische
OEMs haben gute Zahlen - weil sie gute Autos haben.
4) Das ist der springende Punkt für Mercedes: Der EQS ist ein schlechtes Auto. Nicht absolut, aber relativ
zur S-Klasse halt schon. Verarbeitungsqualität so lala. Rückbank nicht Chauffeur-tauglich. Ladezeiten dank 400 Volt deutlich schlechter als beim Wettbewerb. Und natürlich das miese Design. Der
EQS ist nicht "das beste oder nichts", sondern langweiliges Mittelmaß. DESWEGEN will den keiner - am Antrieb liegt es nicht.
5) Auch bei Verbrennern fährt
Mercedes aktuell Misserfolge ein, zb als man den C63 AMG auf vier Zylinder kastriert hat.
Meine steile These: Mercedes hat kein Elektro-Problem. Mercedes hat
ein Management-Problem. Vielleicht ist es der falsche Weg, alle Nase lang die Strategie zu ändern, während das Spitzenpersonal stets das gleiche bleibt?
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